Stimme für eine Aufnahme vorbereiten

In einem Podcast oder bei einer Präsentation ist die Stimme unsere Visitenkarte. Viele Menschen sind sich über die Wirkung WIE etwas gesprochen wird und WIE ihre Stimme dabei klingt gar nicht bewusst.
Als Instrument nutzen Sänger*innen oder professionelle Sprecher*innen ihre Stimme und von denen kann man sich jede Menge guter Tipps holen, damit du deine Stimme für eine Aufnahme vorbereiten kannst.

Acht Tipps zur Vorbereitung und Durchführung von Präsentationen und Aufnahmen

Die meisten Menschen setzen sich selten mit ihrer Stimme auseinander. Meistens finden wir es auch ungewohnt uns selbst zu hören. Das liegt daran, dass der Schall unserer Stimme auch über die Schwingungen unserer eigenen Knochen, wie Kiefer, Jochbein und Schädelknochen an unser Innenohr weitergeleitet wird. Wenn wir eine Aufnahme von uns hören, ist dieser Effekt weg und unsere Stimme klingt ungewohnt.
An seine eigene Stimme, wie sie wirklich klingt, kann man sich gewöhnen, indem man sich einfach öfter Aufnahmen von sich anhört.
Über unsere Stimmlage und -färbung geben wir aber auch Einblick in unsere emotionale Verfassung. Wenn uns etwas bewegt, dann kann unsere Stimme brüchig klingen oder wir reden in hoher Tonlage und sehr schnell, wenn wir aufgeregt sind.
Manchmal sind wir auch heiser, weil wir angeschlagen sind von einer Erkältung – da hilft nur Stimme schonen und wenn du doch ran musst, dann gibt’s tolle Lutschsachen wie Ipalat oder GeloRevoice. Wir bekommen kein Geld von denen – wir finden das hilft.
Um bei einer Podcast-Aufnahme oder einer Präsentation sowohl stimmlich als auch emotional gut am Start zu sein, haben wir dir in diesem Artikel acht Tipps zusammengestellt.

Unsere vier OHRBEIT-Tipps damit du deine Stimme für eine Aufnahme vorbereiten kannst

Get up stand up!

Damit du deine Stimme für eine Aufnahme vorbereiten kannst, hilft es, dich vor einer Präsentation oder einem Interview hinzustellen. Richte dich auf, um deine körperliche Präsenz zu aktivieren. Dehne und strecke dich, schüttle Arme und Beine aus, kreise mit dem Becken in beide Richtungen und weck deinen Körper auf. So fokussierst du dich und gibst deinem Körper und deiner Stimme das Signal, dass es losgeht – außerdem hilft das gegen Nervosität. Fahre deine Schultern am Schluss der Lockerung bewusst „im Aufzug nach unten“! So bist du entspannt und dein Körper ist aktiviert.

Stimme aufwärmen - mmmmmmh

Es gibt viele Möglichkeiten deine Stimme zu aktivieren: Du kannst in Bögen summen oder Laute wie „ho, ho, ho“ oder „pst, pst, pst“ formen. Du kannst herzhaft gähnen, brummen oder ein kleines Stück aus der Zeitung vorlesen. Lass deine Lippen flattern, mach ein bisschen babytalk oder summe dein Lieblingslied. Du kommst dir dabei doof vor? Perfekt! Du bist auf dem richtigen Weg!

Stimme für eine Aufnahme vorbereiten heißt auch: Keine Milch

Trink vor einer Aufnahme oder einer Präsentation am besten keine Milch. Milchprodukte verursachen eine erhöhte Schleimproduktion (bitte nicht verwechseln mit Slime-Produktion). Das schränkt die Flexibilität deiner Stimme ein und führt dazu, dass du dich öfter räuspern möchtest (um deine Stimme aufzuwärmen kannst du auch dreimal laut dieses bescheuerte Satzende wiederholen: öfter räusper möchtest, öfter räuspern möchtest, öfter räuspern möchtest).
Stilles Wasser oder Tee mit etwas Honig sind übrigens toll für die Stimme.

Achte auf deine Atmung

Es gibt viele Atemtechniken, um ruhig zu werden und sich zu fokussieren. Breathwork wird durch Yoga und verschiedene Achtsamkeitsübungen immer bekannter.
Eine Übung, die dich in einen fokussierten und konzentrierten Zustand ohne Stress versetzen kann ist das sogenannte „Box Breathing“ auch „Fourfold Atemtechnik“ genannt.
4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden den Atem anhalten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden den Atem anhalten. Diese Übung kannst du fünf bis fünfzehn Minuten machen.
Langes Ausatmen fördert eine ruhige und klare Stimme, denn du wirst dabei insgesamt ruhiger. Außerdem ist es wichtig tief in den Bauch zu atmen und auch bewusst aus dem Bauch zu sprechen. Also wenn unser Podcast-Host Alex zu dir sagt: „Einfach aus dem Bauch raus!“, dann meint er das im doppelten Sinne.
Gut das Aufwärmen hast du mit Bravour gemeistert – weiter geht’s:


Unsere vier OHRBEIT-Tipps für deinen relaxten Plauderton während der Präsentation

Have a break - erstmal Pause!

Ok vielleicht ein lazy Einstieg, aber wirklich ganz wichtig: Baue Pausen ein und achte bewusst auf deine Modulation. Sprich einen Satz zu Ende und denk dir dann im Kopf „PUNKT“. Halte inne! Dann fang den nächsten Satz an. Viele Menschen „verwässern“ ihre klugen Aussagen, indem sie einfach darüberhinwegquasseln. PUNKT. Mach nach jedem Satz eine bewusste Pause. PUNKT. Bei einer Aufnahme klingt es oft stimmig, wenn Menschen langsamer als sonst reden. Wichtig ist außerdem maximal 90 Sekunden am Stück zu reden. Bei Interviewsituationen lässt du auf diese Weise auch Raum für einen potentiellen Dialog und deine Zuhörer*innen fühlen sich wahrgenommen.


Nervös & Locker - kein Widerspruch!

Lass deine Nervosität zu – wenn deine Nervosität da sein „darf“, dann kann sie auch schneller wieder gehen. Kein Gefühl bleibt in Dauerschleife: Gefühle kommen und gehen.
Smalltalk hilft dir dabei in Plauderlaune zu kommen und wird dir somit deine Spannung nehmen. Vergiss außerdem nicht, dass du für deinen Bereich ein Experte bist und somit locker darauf vertrauen kannst, dass du dein Wissen abrufen kannst. Bei OHRBEIT schneiden wir übrigens nach der Aufnahme deine highlights zusammen, da kannst du dich gleich dreimal locker machen.


Worte wiederholen, Sätze neu beginnen, um Hilfe fragen

Vielleicht ist es dir bei Nachrichtensprecher*innen schon einmal aufgefallen: Wenn solche professionellen Sprechenden ein Wort verhaspeln, dann wiederholen sie es ruhig – manchmal sogar mit dem coolen Zusatz: „So heißt es richtig!“ Sie verbessern sich selbst und gewinnen dadurch Sicherheit und Ruhe. Wenn du den Faden verlierst, dann kannst du einfach den Satz neu beginnen oder freundlich sagen: „Jetzt hab ich den Faden verloren … hilf mir kurz, wo war ich?“ Das macht dich sympathisch, weil es geht allen so – für dich fühlt es sich in diesem Moment vielleicht ausgesetzt an, aber dein Publikum denkt sich überhaupt nichts, hilft dir wieder in den Sattel und weiter geht der Ritt – hossa - hossa!

 

Nicht nur deine Stimme für eine Aufnahme vorbereiten, auch die Sprache ist wichtig

Nutze einfache Sprache. Klar, wenn du einen Fachvortrag im wissenschaftlichen Kontext hältst, dann musst du natürlich das ein oder andere Fachwort einbauen, um dich zu distinguieren (hihi). Das kann auch für einen Jobcast® gelten, denn hier sprichst du deine fachliche Nische an. Es geht also nicht nur darum, wie du deine Stimme für eine Aufnahme vorbereiten kannst, sondern auch WAS du sagst.
Für eine allgemeinere Podcast-Aufnahme und für das Sprechen vor Publikum gilt generell: Mach es einfach, schließe niemanden aus. Wenn du dazu noch andauernd lächelst oder grinst, dannn kommst du dir wahrscheinlich bisschen meschugge vor? Tu es trotzdem, denn genau dieses Lächeln fördert deine sympathische Wirkung. Zeig ab und zu deine Zähne, auch wenn du Haare draufhast und nimm die Angelegenheit mit Humor. Wer sich selbst nicht so ernst nimmt kann hervorragende Ergebnisse in Präsentation, Aufnahme und Leben erzielen.

Diese Tipps werden dir für deine kommenden Aufnahmen oder Präsentationen helfen. Viel Freude bei deinen gelungenen Sternstunden mit geölter Stimme und glänzender Laune und vor allem nicht zuviel Ernst! Ein weise Frau sagte einmal: Wer’s ernst nimmt ist selbst schuld…

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