Als Platzhirsch in Sachen Suchmaschinen hat sich Google schon vor vielen Jahren durchgesetzt. Was dies mit sich bringt, ist seit 10 Jahren ein durchschnittliches Umsatzwachstum durch Werbeeinnahmen von 20%. Waren es im Jahr 2009 noch 22,89 Milliarden Dollar, ist dieser Wert in 2019 auf 134 Milliarden Dollar Umsatz angewachsen.
Und es verwundert auch nicht: Nahezu jedes Unternehmen schaltet Suchanzeigen bei Google, um Traffic zu generieren und Kunden zu gewinnen. Doch wie kann so etwas für ein Produkt funktionieren, das so innovativ ist, dass es noch gar kein direktes Suchvolumen gibt? Wenn man die Mechanismen von Google Ads zu seinem Vorteil zu nutzen weiß, kann dies sehr gut funktionieren.
Bei Google Ads zahlt man pro Klick, Impressions sind umsonst
Der wichtigste Vorteil bei Google Ads als Werbetreibender ist, dass man umsonst Impressions bekommen kann. In dem Moment, wenn meine Anzeige geschaltet wird, bezahle ich als Unternehmen noch nichts. Stattdessen bekomme ich kostenlos die Chance, meine potenziellen Kunden auf mein Produkt vorzubereiten. Und dafür habe ich immerhin 150 Zeichen Platz. Damit meine Strategie für die Vorbereitung auf ein innovatives Produkt funktioniert, muss ich hier sehr präzise Anzeigen mit möglichst hohem Informationsgehalt schreiben.
Folgende Fragen sind hilfreich:
- Welche Merkmale hat mein innovatives Produkt mit bereits bestehenden Produkten am Markt gemeinsam (relevant um Keywords zu clustern)?
- Durch welche Merkmale unterscheidet sich mein Produkt (relevant um gute Anzeigentitel zu schreiben)?
- Wie kann ich bestmöglich sicherstellen, dass mein Produkt vor dem Klick so differenziert wie möglich wahrgenommen wird (relevant um schlechte Klicks zu vermeiden)?
Bevor der Kunde klickt, muss er bestmöglich darüber informiert sein, was er von meinem Produkt erwarten kann. Damit stelle ich sicher, dass der potenzielle Kunde bestmöglich aufgeklärt ist, bevor er klickt. Denn wenn er das tut, bezahle ich für mein Gebot, das ich im Google Ads Interface abgegeben habe.
Welchen Traffic soll ich überhaupt kaufen, wenn es für mein Produkt gar keinen gibt?
Fast immer stehen auch innovative Produkte mit etwas in Verbindung, das es am Markt schon gibt.
Daher gilt es zu Brainstormen: Welche Suchbegriffe könnten für mein Produkt interessant sein, ohne dass sie damit direkt zu tun haben?
Dabei spielt es zunächst gar keine Rolle, genau zu wissen, wie relevant die Suchbegriffe sind. Denn die Impressionen kosten ja nichts. Wenn meine Anzeigen mein Produkt perfekt beschreiben, wird mir die Clickthrough Rate (CTR) einen Vergleichswert darüber liefern, wie relevant meine geclusterten Keyword Ideen sind.
Angenommen ich betreibe ein Unternehmen, das Autos monatsweise vermietet. Im Gegensatz zum Kauf habe ich als Kunde den Vorteil, dass ich das Auto nicht vollständig abbezahlen muss, mich nicht um Versicherungen kümmern muss und das Auto nach schon 6 Monaten wieder zurückgeben kann. Um mein Produkt perfekt zu platzieren, biete ich also auf Suchbegriffe wie „Auto monatsweise mieten“.
Laut Google Search Volumes verhalten sich „Auto kaufen“ und „Auto mieten“ im Vergleich dazu folgendermaßen:
Ich sehe also, dass ich mit der Anzeigengruppe, die mein Produkt beschreibt, nicht sonderlich weit komme. Allerdings habe ich die Chance, potenzielle Auto Mieter und Auto Käufer davon zu überzeugen, dass es sich für einige lohnt, ihr Auto monatsweise zu mieten.
Dazu muss ich nur sicherstellen, dass ich in der Anzeige kommuniziere, dass ich nur Autos monatsweise vermiete. Es darf also kein potenzieller Kunde auf meiner Website landen mit der Annahme, dass er bei mir ein Auto kaufen kann. Dann ist er sofort wieder weg. Wenn ich ihn darüber aber bereits vorher informiere, bevor er klickt, habe ich einen massiven Zugewinn an Search Traffic, für den ich erst dann Geld bezahle, wenn der potenzielle Kunde sich bereits bewusst ist, dass ich Autos nur vermiete.
Fazit: Um die Ecke denken lohnt sich
Kein direkter Search Traffic muss bei Google nicht heißen, dass man den Channel nicht trotzdem als Werbekanal nutzen kann. Es ist einzig wichtig, dass man in seinen Anzeigen eine klare Kommunikation über das eigene Produkt fährt. So kann man den relevanten Search Traffic vor allem bei innovativen Produkten signifikant erhöhen. Jedoch lohnt sich auch bei „einfacheren“ Produkten oft ein 'Denken um die Ecke'. Oftmals lauert hier und da noch unbekannter, relevanter Traffic.