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'Die Politik ist manchmal ein Dackel, der zum Jagen getragen werden muss'

🎧  Hier kannst du unseren Kaffeesatz mit Helmut Metzner, einem Vorstandsmitglied des 1990 gegründeten Interessenverbands der LGBTQ Community in Deutschland hören. Der Lesben und Schwulenverband setzt sich für die Gleichberechtigung aller Menschen ein, unabhängig ihrer Gender-Identität oder sexuellen Orientierung.

Als Selbsthilfeverband mit 4400 Mitgliedern und über 100 Mitgliedsorganisationen hat der LSVD eine starke Stimme in Politik und Gesellschaft. Obwohl seit 2017 mit der „Ehe für alle“ ein gesetzlicher Meilenstein erreicht wurde, gibt es immer noch jede Menge zu tun, um eine offene, bunte und tolerante Gesellschaft zu gestalten. 🌈

🎤 Als Kooperationspartner unseres crowdfunding Projektes ‚Deine Stimme für Vielfalt‘ haben wir uns mit Helmut über folgende Themen ausgetauscht:

✅  Wie wichtig es ist „CSD in a nutshell“ zu feiern
✅  In welcher Weise der LSDV politisch für die Rechte seiner community arbeitet
✅  Welche kleinen Schritte jeder gehen kann, um für mehr Diversität einzustehen
✅  Warum Fußball und Homosexualität klasse zusammenpassen

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00:11
Alex: Im Juni 2017 stimmte der Bundestag für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das war ein weiterer Meilenstein im jahrzehntelangen Kampf für die Gleichberechtigung gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Ein Meilenstein, der auch durch die Arbeit des LSVD, dem Lesben und Schwulenverband Deutschlands, möglich wurde. Der LSVD ist einer unserer Kooperationspartner unseres Crowdfunding-Projekts "Deine Stimme für Vielfalt" indem wir eine digitale Demo gegen Diskriminierung und eine App für gerechtere Bewerbungsverfahren finanzieren wollen. Mehr erfährst du unter startnext.com/bunterpodcast und wir freuen uns natürlich über deine Unterstützung. Unser heutiger Gast im Ohrbeit Kaffeesatz ist dementsprechend Helmut Metzner, Vorstandsmitglied vom LSVD und einleitend habe ich ihn gefragt, für was sich der LSVD hauptsächlich einsetzt.
01:06
Helmut: Ja, der LSVD als Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, setzt sich ein für gleiche Rechte, Menschenrechte, Vielfalt und Respekt für Menschen, gleich welcher sexuellen Identität und geschlechtlichen Orientierung. Wir tun das seit 30 Jahren. 1990 als SVD, also Schwulenverband Deutschland gegründet, 10 Jahre später kamen die Lesben hinzu. Heutzutage verstehen wir uns als Interessenvertretung für alles, was in der LGBTIQ oder LSBTTIQA* steht. Wir sind eine Selbsthilfeorganisation aus 4400 aktiven Unterstützern und 101 Mitgliedsorganisationen.
01:49
Alex: Mit welche Schwierigkeiten habt ihr denn so in der täglichen Arbeit vor allem zu kämpfen?
01:53
Helmut: Ja, die Bandbreite unserer Tätigkeit geht natürlich einerseits von der konkreten juristischen Beratung von Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität und geschlechtlichen Orientierung in Schwierigkeiten geraten, bis hin zur Einflussnahme auf die Gesetzgebung. Da haben wir ja noch Baustellen, die beispielsweise transsexuelle, transgeschlechtliche Menschen, intergeschlechtliche Menschen betreffen. Und wir arbeiten natürlich auch daran, von der glücklicherweise überwundenen Repression hin zu Respekt und Anerkennung zu kommen und so in einer Art von Mainstreaming LSBTI-Belange in alle politischen Bereiche hineinzutragen. Das tun wir natürlich in öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten, aber auch in klassischer Interessenvertretungarbeit, im Gespräch mit politischen Verbänden, Verbündeten, Organisationen, anderen Interessenträgern, die sich um Menschen mit Merkmalen, die der Artikel 3 beschreibt, befassen. Das ist also die Frage der ethischen Herkunft, der Religion und des Geschlechts, Alters oder Menschen mit Behinderungen. Und natürlich, was leider noch nicht im Grundgesetz steht die sexuelle Identität.
03:08
Alex: Du hast die politische Einflussnahme, auch auf die Gesetzgebung angesprochen. Ist es denn was, womit ihr schon sehr zufrieden seid oder geht da noch viel mehr? Wie schwierig ist es überhaupt mit diesem Thema auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen? Wie lange brauchen diese Prozesse?
03:23
Helmut: Dort ist zu sagen: Man muss sehr viel Geduld haben und die Politik ist manchmal ein Dackel, der zum Jagen getragen werden muss. Da haben wir einige Erfahrungen, weil der LSVD natürlich über seine jahrelange Tätigkeit in der Vertretung von LSBTI Gemeindemitgliedern vor deutschen Gerichten einen gewissen Status erzielt hat, bis hin zur Anerkennung der Ehe für alle, die dann auch im Parlament beschlossen worden ist, wo man zunächst über juristische Vorgehensweisen Rechte modern interpretiert und zur Anwendung gebracht hat und dann auch vor diesem Hintergrund natürlich den Meinungsbildungsprozess in den politischen Parteien, die unterschiedlich empfänglich sind, vorangebracht hat. Wir arbeiten an sich mit den demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag in unterschiedlicher Intensität zusammen, haben da aktuell einen ganz guten Draht zu Regierungsparteien wie SPD. Auch Einzelpersonen, die mal unter dem Begriff Wilde 13 sich bei der CDU versammelt haben, aber vor allem auch bei Grünen, Linken und FDP sind wir ganz gut verdrahtet. Dort bemühen wir uns ja aktuell auch um die Fortentwicklung des Artikel 3 Grundgesetzes, um dort den Diskriminierungskatalog, den Antidiskriminierungkatalog, um den Aspekt bzw. das Merkmal "sexuelle Identität" zu ergänzen, wo sich aktuell möglicherweise ein Fenster der Möglichkeiten eröffnet, weil die Bundesregierung erklärt hat, dass sie den historisch nachvollziehbaren, aber heute nicht mehr in die Zeit passenden Begriff Rasse überwinden möchte und damit also an diesen Artikel 3 ran gehen möchte. Es ist ein stetiger Dialog. Es geht vor allem auch immer darum, politisch noch nicht so überzeugte Kräfte nicht so auf die Palme zu bringen, dass sie hinterher keinen Weg mehr finden, herunterzukommen, sondern Argumente zu liefern. Auch sich Hineindenken in den politischen Gesprächspartner, damit er Argumente hat, um das in seine eigene Gemeinde hinein zu kommunizieren [ist wichtig]. Bestes Beispiel war ja die "Ehe für alle", wo sich dann klugerweise die Auffassung durchgesetzt hat, insbesondere unter konservativen Kräften, dass das ja eine Verantwortungsgemeinschaft ist, die eigentlich ganz im Sinne des traditionellen Familienbegriff ist. Das ist nicht eine Haltung, die von allen Mitgliedern des LSVD so vertreten wird, aber das hat das richtige Argument geboten, um in konservativen Kreisen Gehör und Niederschlag zu finden. Es ist ja nun so, dass seit der Öffnung der Ehe für alle mit diesen täglichen Verpartnerung vor Standesämtern ja gewissermaßen "CSD in a nutshell" also "CSD im Kleinen" stattgefunden hat, weil überall da, wo lesbische Partnerinnen und schwule Partner vors Standesamt treten und andere heterosexuelle Paare auftreten, stellen die fest: "Huch, die gibt's ja auch noch!" Damit findet gewissermaßen auf jedem Standesamt ein Beitrag zur Veröffentlichung und Akzeptanz von Vielfalt statt. Die Menschen sehen, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist. Sie ist nicht binär und sie ist auch nicht heterosexuell, auch wenn sie manchmal noch sehr heteronormativ erscheint.
06:24
Alex: Wie kann man euch unterstützen? Wie kann man euch supporten, außer finanziell?
06:30
Helmut: Man kann beitreten und sich an unseren Aktivitäten beteiligen, die aktuell leider überwiegend virtuell stattfinden müssen, also ohne den wichtigen menschlichen und persönlichen Austausch, aber trotzdem nicht abreißen. Das kann man sich einbringen in die politische Diskussion, die Darstellung der gesamten Breite gesellschaftlicher Realität im Austausch mit Interessenvertretern und Verbündeten. Wir arbeiten ja in Netzwerken, beispielsweise Bündnis gegen Antiziganismus oder ihn im Institut für Menschenrechte. Dort kann man sich mit uns einbringen in die Debatte um die Wirklichkeit, so wie sie ist abzubilden und damit LSBTI zu ihrem Recht verhelfen, um das ein bisschen konkreter zu machen: Das hängt ganz von der individuellen Eignung ab. Das fängt schon damit an, Präsenz zu zeigen, beispielsweise beim IDAHOT (International Day gegen Homophobie und Transphobie) am 17. Mai, wenn wir z.B. Flashmobs machen, virtuell oder analog Flagge zu zeigen, Farbe zu bekennen, einzutreten, aber auch bei der Unterstützung etwa queerer Geflüchteter, die persönliche Ansprache möglicherweise und Begleitung brauchen. Die Unterstützung brauchen beim "sich Einfinden in einem neuen Land", einer neuen Gesellschaft, einem neuen sozialen Umfeld - da ist viel zu tun! Das ist wie in jeder gemeinnützigen Organisation. Das kann vom Backen ganzn kleiner Brötchen oder dem Schmieren von Semmeln für Veranstaltungen bis hin zur Mitwirkung an Demonstrationen, dem Hochhalten von Transparenten und Statements, dem Einbringen im Fachdialog, je nach eigener Expertise, reichen. So ergibt sich ein breites Feld der Aktivitäten. Wir engagieren uns auch für mehr Toleranz und Vielfalt oder Akzeptanz im Sport. Auch da gibt es Ansatzpunkte für jeden einzelnen. Wir möchten jedes einzelne Mitglied argumentativ so stärken, dass es - und das ist die einfachste Übung- im eigenen persönlichen, familiären, beruflichen Umfeld einfach mal Nein sagt, wenn großer Unsinn geredet wird. So kann jeder dazu beitragen, täglich aufmerksam als Teilnehmer der Gesellschaft und Teilhaber der Gesellschaft die Dinge ein bisschen besser zu machen und für mehr Akzeptanz und Vielfalt offen einzutreten. Ich sitze ja hier in Berlin und schon jenseits des Szene-Kiez gibt es Schwierigkeiten, die zeigen, dass wir eigentlich in einer heilen Welt leben, sondern jeden Tag neu für Vielfalt und Respekt eintreten müssen. Es zeigt sich ja immer wieder in Polizeistatistiken, aber auch Statistiken der befreundeten Organisationen wie Anti-Schwulen-Gewalt Projekten, dass vielleicht das Anzeige Verhalten sich verbessert hat, aber immer noch sattsam zu viele Übergriffe stattfinden. Hier ein aufmerksames Auge zu haben, ist das, was unser Dauerauftrag ist als Monitor für gesellschaftliche Entwicklung und Motor für gesellschaftliche Veränderungen.
09:37
Fri: Ein Hinweis in eigener Sache: Du willst für Vielfalt und gegen Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt eintreten, dann freuen wir uns, wenn du unser Crowdfunding-Projekt für eine bunte Gesellschaft auf startnext unterstützt. Auf www.startnext.com/bunterpodcast erfährst du mehr.
09:53
Alex: Eine persönliche Sache, die mir so ein bisschen auf dem Herzen liegt: Grundsätzlich der Hass im Alltag, die Homophobie und dann hast du das ja schon mit dem Thema Sport angedeutet. Das ist so ein Punkt. Reden wir mal von Fußballern. Da wird es ja sicherlich auch eine Anzahl an Homosexuellen geben, wie in der ganzen Gesellschaft auch, aber es outet sich eigentlich... Das Wort "Outen", davon abgesehen finde ich sowieso Schmarrn. Warum muss ich mich outen für meine sexuelle Identität? Muss ich als Hetero ja auch nicht, aber das wird nicht gemacht, weil wahrscheinlich da doch die Angst sehr groß ist. Ich denke Thomas Hitzlsperger hat es glaub ich gemacht nach seiner Karriere. Aber sonst kein bekannter Fußballer, soweit ich weiß. Also ich denke, dass der Hass der Tribüne, des Publikums, der Öffentlichkeit, der Medien dann irgendwie entgegenschlägt und deshalb macht es keiner. Das heißt, da ist wahrscheinlich der Weg noch sehr, sehr weit. Siehst du das ähnlich?
10:43
Helmut: Das ist richtig. Das berichtet mir auch unsere Vorstandskollege, der sich in dem Bereich aktiv einbringt. In der Regel ist es tatsächlich so, dass erst am Ende der aktiven Spielerkarriere überhaupt Anzeichen zu erkennen sind, dass jemand mit seinem Privatleben selbstverständlich kommuniziert. Ich sehe das auch so. Niemand soll zum Zwangs-Outing gebracht werden. Das ist eine Frage der informationellen Selbstbestimmung. Es geht ja auch nicht um die sexuelle, sondern um die sportliche Leistungsfähigkeit und Vorliebe. Gleichzeitig wäre es natürlich schon zu wünschen und jeder ahnt, dass bei einer Normalverteilung in der Gesellschaft auch im Sport eine ganze Menge Homosexuelle unterwegs sind. Da gibt's auch ein ausgeprägtes Körperbewusstsein, wie man in einigen Teilen der Community durchaus beobachten kann. So liegt die Vermutung nahe, dass LSBTI da nicht unterrepräsentiert sind. Und deswegen sind wir ja im Dialog nicht nur mit dem Deutschen Fußball-Bund, sondern auch mit anderen sportpolitischen Organisationen, um hier für mehr Vielfalt und Toleranz Arbeit zu leisten, damit eben auch homophobe Sprechchöre bei Sportveranstaltungen unterbleiben. Und auch da gilt es, Solidarität zu zeigen. Wir wissen, dass auch Sportlerinnen und Sportler anderer ethnischer Herkunft oder anderer ethnischer Hintergründe mitunter Zielscheibe werden, weil zum sportlichen Wettkampf offenbar nicht nur die Leistung auf dem Feld, sondern auch die möglicherweise spielbeeinflussende & demoralisierende Haltung des Publikums gehört. Ich finde nicht, dass sie dazugehört. Aber manchmal hat man diesen Eindruck. Also Begeisterung für den Sport darf nicht zur Ablehnung von Individualität der gegnerischen Mannschaft beitragen. Es geht ja immer um Fairness im Sport. Ein echter Sportsfreund, eine echte Sportfreundin sollte die sportliche Leistung des Gegenübers ins Visier nehmen und nicht dessen sexuelle Identität, deren geschlechtliche Ausprägung.
12:42
Alex: Grundsätzlich ist es so, dass Sportler in ihrer Ausübung ja dementsprechend auch ihrem Beruf nachgehen und natürlich dann irgendwie vielleicht auch Angst haben, berufliche Nachteile zu erleiden. Deshalb verzichten sie vielleicht darauf [sich zu outen]. Unser Projekt "Deine Stimme für Vielfalt" welches wir auf Startnext gestartet haben, wo ihr uns ja freundlicherweise unterstützt hat ja den Ursprung tatsächlich von Diskriminierungen, die wir nicht persönlich (weil wir ja der deutschen Mehrheitsgesellschaft gehören) gemacht haben, aber viele unserer Kandidaten und Kandidatinnen. Oder die wir eben als Dritte mitbekommen haben. Da würde mich natürlich interessieren: welche Erfahrungen macht ihr mit Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, im Arbeitsleben, in beruflichen Belangen von Betroffenen bzw. von eurem Verband? Wie könnt ihr direkt da Einfluss nehmen, wie sich Unternehmen und Organisationen da verhalten bzw. auch bewusster zeigen können?
13:39
Helmut: Ja, wir versuchen ja, über unser Netzwerk Club Sieben auch Akteure des Wirtschaftslebens und im Dialog mit dem Völklinger Kreis, der die schwulen Führungskräfte vertritt, aber auch mit den Wirtschaftsweibern, als lesbische Führungskräfte-Organisation für mehr Akzeptanz zu arbeiten, weil die Menschen, die ja in der Regel liegen, den Großteil ihrer Wachzeit am Arbeitsplatz verbringen und dort natürlich eine angenehme Atmosphäre, eine akzeptierende Atmosphäre vorfinden sollen. Da muss es dann genauso selbstverständlich sein, dass neben dem Familienfoto der heterosexuellen Paare auf dem Schreibtisch vielleicht auch das Bild ist, das einen mit der eigenen Partnerin für die lesbische Frau oder der Partner des Mannes steht. Aber jenseits von solchen kleinen Signalen wissen wir natürlich auch insbesondere aus der Trans-Community, dass dort noch viel an sozialer Akzeptanz gearbeitet werden soll. Da manche Personaler vielleicht auch Akzeptanzprobleme antizipieren, die doch hoffentlich in größeren Teilen der Gesellschaft so nicht mehr existieren, aber trotzdem dazu führen, dass man sich bei Personalentscheidungen eher für die Personalie mit dem geringeren "Problem und Erklärungsrisiko" entscheidet. Da müssen wir natürlich dazu beitragen. Das betrifft ja nicht nur LSBTI, das trifft auch Menschen, die einen anderen Nachnamen haben, als in Deutschland üblich ist oder aussprechbar erscheint. So müssen wir dafür sorgen, dass sich hier auch Vielfalt als positive Teambereicherung darstellt und sich eine gewisse Normalisierung im Umgang einstellt mit Dingen, die vielleicht für den ein oder anderen noch nicht so gewöhnt sind, weil er sie bislang nicht kennengelernt hat. Ich will jetzt nicht von Konfrontationstherapie sprechen, aber schon die Auseinandersetzung mit Fragestellungen und den Vorteilen von Diversity nicht nur in Großunternehmen, sondern auch in kleineren mittleren Unternehmen ist sehr hilfreich. Die wollen wir befördern. Da freuen wir uns auch, dass Projekte wie Ohrbeit beitragen, dort mehr Akzeptanz zu schaffen, Vielfalt sichtbar machen und als Bereicherung erlebbar machen. Das ist keine Bedrohung. Es ist auch nichts, wovor man sich fürchten muss, sondern es ist etwas, was die pluralistische Gesellschaft vielfältig kreativ macht und damit auch handlungsfähig in Krisensituationen. Dabei ist mir ganz wichtig, dass die aktuelle Situation - und das zeigen und signalisieren uns auch die Selbsthilfeeinrichtungen - marginalisierte gesellschaftliche Gruppen besonders fordert und das darf man nicht aus den Augen verlieren. Das geht los bei der Frage: Wie ist die gesundheitliche Versorgung, der selbstverständliche Umgang beispielsweise mit den Belangen von transgeschlechtlichen Menschen? Wie sieht das am Arbeitsplatz aus? Da gibt es ganz lebenspraktische Fragen, die die öffentliche Debatte manchmal etwas un-ernsthaft oder mit Schmunzeln begleitet. Stichwort: Gender-Toiletten. Dabei fällt den meisten Leuten nicht auf, dass sie, wenn sie mal wieder fliegen dürfen oder in der Bahn unterwegs sind, dass sie dort immer auf Unisex-Toiletten stoßen. Und auch die meisten Leute teilen zu Hause ihre Toilette mit wem auch immer. Und fragen dabei nicht nach der Beschriftung. Es gehört ja zu unserer Arbeit für Vielfalt zu werben, die weit umfänglicher ist als das, was die Beschriftung von Toilettentüren am Arbeitsplatz und sonstwo im Sport und in der Sporteinrichtung/Freizeiteinrichtungen bedeutet. Man muss auch nicht alles als Problem betrachten, sondern an Lösungen arbeiten. Und das beginnt bei alltagstauglichen Lösungen für Betriebe, die sich sagen: Meine Güte, soll ich nun auch noch Diversität organisieren, wo ich doch schon so viel zu tun habe mit anderen Fragestellungen oder Bürokratie. Dort Wege aufzuzeigen, wie das wirtschaftlich vertretbar und trotzdem wirksam gelingen kann. Das ist die Herausforderung, der wir uns mit unseren Dialogpartner gerne stellen. Dazu trägt ja auch das Projekt bei.
17:53
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