Arbeitsbeginn nach der Elternzeit: Die besten Tipps

Gefühlt hast du dich erst gestern von deinem Team verabschiedet, doch plötzlich steht der Arbeitsbeginn nach der Elternzeit an. Hier findest du die besten Tipps, worauf du beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt achten solltest! Einige Fragen helfen dir außerdem dabei, die richtigen Entscheidungen für dich und deine Familie zu treffen. 

1. Arbeit, Familie oder beides?

Wer sich wieder in Vollzeit auf die eigene Karriere konzentrieren möchte, kommt um eine Kinderbetreuung auf Dauer kaum herum. Wichtig ist also, sich schon frühzeitig über Großeltern-Kapazitäten, Kita-Anmeldefristen, Tagesbetreuung und ähnliche Konzepte zu informieren und das Kind bei der Einrichtung der Wahl fristgerecht anzumelden. Einige Unternehmen bieten auch Betriebs-Kitas an, in denen der Nachwuchs der Mitarbeitenden betreut wird. Wichtig ist: Kind und Eltern müssen sich mit der Betreuungssituation wohlfühlen und genug Zeit für die Eingewöhnung und Etablierung von Routinen einplanen. Mit zwei bis vier Wochen Eingewöhnungszeit kann man je nach Kind auf jeden Fall rechnen - besser mehr Puffer einplanen! Im Team und bei Führungskräften außerdem direkt klarstellen, dass es in der Anfangsphase noch zu gelegentlichen Abwesenheiten kommen kann.

Tipp: Rechne damit, dass dein Kind in den ersten Kita-Wochen immer wieder krank wird. Viele Kinder auf engstem Raum bedeuten viele neue Keime, mit denen sich das Immunsystem auseinandersetzen muss. Sorge also dafür, dass im Notfall du oder andere Personen das Kind auch ohne Kita betreuen könnt. Und rechne damit, womöglich selbst krank zu werden 😵. Wichtige Projekte also am besten beim Wiedereinstieg in den Job langsam angehen!

Bei wem Familie statt Karriere oberste Priorität hat, ist bei Arbeitgeber*innen am besten aufgehoben, die das genauso sehen. In vielen Unternehmen ist es aber inzwischen durchaus üblich, für einen bestimmten Zeitraum auf Teilzeit zu wechseln. Dabei nimmt man die Elternzeit am besten bis zum Ende der geplanten Teilzeitarbeit. Das hat zwei Gründe: Erstens hat man in der Elternzeit einen Teilzeitanspruch von bis zu 30 Stunden/Woche, der nur aus wichtigen Gründen abgelehnt werden kann. Und nach dem offiziellen Ende der Elternzeit hat man Anspruch auf die Vollzeitposition bzw. Stundenzahl von vor der Elternzeit.

Wer dauerhaft kürzertreten will, kann in Absprache direkt nach Ende der Elternzeit mit einem neuen Vertrag in eine Teilzeitstelle wechseln. So können Führungskräfte auch besser planen und zum Beispiel direkt die Elternzeitvertretung zusätzlich behalten, die bereits gut eingeschult ist. Wenn man sich eine Position teilt oder die Abteilung vergrößert, sinken auch die Risiken durch Ausfälle.

2. Arbeitsbeginn nach der Elternzeit: Jobwechsel oder zurück in den alten Job?

Viele Arbeitnehmer*innen nutzen die Gelegenheit der langen Elternzeitpause für einen Jobwechsel, der vielleicht sowieso im Raum stand. Gehen oder Bleiben - beide Entscheidungen haben ihre Vorzüge. Der Arbeitsbeginn nach der Elternzeit kann je nach Unternehmen deutlich einfacher gestaltet werden, wenn man sich Pro und Kontra genau ansieht.

Vorteile, wenn man in die alte Position zurückkehrt:

  • Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind klar definiert (oder müssen nur an die neue Stundenzahl angepasst werden)
  • Man ist bereits gut eingeschult und findet schnell zurück in den Arbeitsalltag
  • Die Kolleg*innen kennen und schätzen dich - und haben vielleicht mehr Verständnis für spontane Abwesenheiten

Vorteile eines Neuanfangs in einer anderen Stelle:

  • Man kann einen wirklich familienfreundlichen Arbeitsplatz suchen
  • Bei einem Jobwechsel ist man womöglich motivierter, durchzustarten
  • Die Stundenzahl kann neu verhandelt werden (vor allem praktisch, wenn man dauerhaft Teilzeit arbeiten möchte)

3. Familienfreundlich, was heißt das eigentlich?

Es gibt inzwischen sogar Siegel für familienfreundliche Arbeitgeber*innen (hier sind die Kriterien eines Siegels der Bertelsmann Stiftung nachzulesen). Wichtige Faktoren sind auf jeden Fall:

  • Flexible Arbeitszeit (Gleitzeit, Time-Out-Karten, uvm.)
  • Fairer Umgang mit Überstunden (Zeitausgleich statt unbezahlt mit Arbeitszeit abgegolten)
  • Homeoffice-Möglichkeiten
  • Lohnfortzahlung bei Krankheit des Kindes (über die Kinderkranktage hinaus)
  • Unterstützung wie Betreuungszuschuss
  • Waschservice für Dienstkleidung
  • Sonderurlaub (zum Beispiel für wichtige Termine wie Einschulung)
  • Firmenevents, zu denen die Familie mitgebracht werden kann
  • Keine beruflichen Termine am Abend oder Wochenende, kein Bereitschaftsdienst
  • Und natürlich: Eine positive und verständnisvolle Einstellung von Führungskräften und Team gegenüber Eltern

Große Unternehmen haben hier natürlich mehr Gestaltungsspielraum, professionelle Unterstützung zu organisieren. Sei es eine Betriebskita oder eine Ferienbetreuung für den Nachwuchs der Angestellten. Außerdem sollte heutzutage in familienfreundlichen Betrieben auch für Väter nach der Geburt eine bezahlte Auszeit gestattet werden, wie es beispielsweise durch den Mutterschutz für Frauen längst üblich ist (unabhängig von Elternzeit).

Um Unmut über einen "Sonderstatus" im Team zu vermeiden, sollten, wenn möglich, die Optionen auch für kinderlose Angestellte angeboten werden (zum Beispiel, Partner*innen zu Firmenevents mitzubringen oder im Homeoffice zu arbeiten, wenn das gewünscht wird). Auch pflegende Angehörige müssen bei familienfreundlichen Unternehmen spezielle Optionen haben (das gilt nicht nur für ältere Menschen, sondern beispielsweise auch für Kinder mit Behinderungen).

4. Nutze deine Eltern-Superpower für deinen Arbeitsbeginn nach der Elternzeit!

Frischgebackene Eltern bringen viele neue Skills mit an den Arbeitsplatz. Ob das unglaubliche Planungsfähigkeiten sind, ein Netzwerk an spannenden Eltern-Kontakten aus Krabbelgruppe und Kita, jede Menge Resilienz, das Einhalten strikter Deadlines oder eine besonders kreative Herangehensweise. Denn mit einem Kind an der Seite lernt man die Welt ganz neu kennen und denkt über den Tellerrand. Unternehmen sollten diese Superkräfte anerkennen und aktiv fördern.

5. Wir bei OHRBEIT....

...sind überzeugt, dass zufriedene Mitarbeiter*innen die besten sind. Und zwar nicht nur direkt bei Arbeitsbeginn nach der Elternzeit, sondern grundsätzlich. Deshalb gehört Familienfreundlichkeit hier selbstverständlich dazu - das Motto lautet "family first"! Als kleines Unternehmen können wir keine Betriebskita anbieten, aber viele der oben genannten Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder eine faire Termingestaltung für Meetings. Weil wir dieses Thema wichtig finden, setzen wir uns auch direkt bei Unternehmen dafür ein, in Stellenanzeigen transparent offenzulegen, womit Bewerber*innen im neuen Job rechnen können.

Schaut doch mal in unserer Jobliste vorbei - inzwischen gibt es auch spannende Stellen, in denen man ausschließlich von zuhause aus arbeiten kann.

In unseren ausführlichen Jobcasts® oder Unternehmenspodcasts geben Fach- und Führungskräfte tiefe Einblicke in die Firmenkultur. So erkennt man im Gegensatz zur klassischen Stellenanzeige schnell, wie ernst ein Unternehmen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden nimmt.

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